Schauerliteratur - gruselig gut

Die Schauerliteratur entstand Mitte des 18. Jahrhunderts und hatte seine Blütezeit im 19. Jahrhundert. In Deutschland wurde sie zunächst unter dem Begriff "Schwarze Romantik" bekannt, die eine Unterströmung der Romantik war. Dunkel und düster beschreiben die Dichter in ihren Werken den menschlichen Wahnsinn und die Faszination des Bösen, alles mit dem Ziel ihre Leser zu schockieren und zu ängstigen. Dabei zeigt der Autor nicht nur, was einem Menschen alles zustoßen kann, sondern auch, zu was der Mensch selbst überhaupt fähig ist und ebenso welche tiefen düsteren Charakterzüge in einer Person verborgen sein können. Makaber, dämonisch und sogar satanisch – nur einige Eigenschaften, die die dunkle Seite der Seele beschreiben.

Die Schauerliteratur konfrontiert den Leser mit seinen Ängsten vor der Dunkelheit, dem Unbekannten, dem Kontrollverlust und natürlich dem Tod. Der Leser betritt ein bisher unbekanntes Terrain, in dem bestehende Grenzen zwischen Mensch, Natur und Realität aufgelöst sind. Das Ziel ist es, dass der Mensch auf diese Weise mit seinen Phobien besser zurechtkommt und sich psychisch reinigt.

Jeder, der an das Wort Schauerliteratur denkt, hat wahrscheinlich gleich ein Monster oder ein Gespenst vor Augen. Kein Wunder, denn es gibt typische Figuren, die in den verschiedenen Werken Grauen und Schrecken verbreiten und sich so einen Ruf in der Literaturwelt erschaffen haben. Die besten Beispiele sind der Werwolf, der Vampir, das Gespenst, das Monster und ein Ort des Schreckens (Haus, Schloss oder Wald).

Verwenden Sie eines dieser Merkmale, um ein gruseliges Gedicht anlässlich Halloween am 31. Oktober zu schreiben. Suchen Sie sich aus, ob sie aus der Sicht des Opfers oder aus der des Täters texten wollen.

Das Opfer. Bleiben Sie zunächst realistisch, sodass erst einmal alles normal erscheint und eben dann etwas Unvorhersehbares geschieht. Zum Beispiel geht eine Person nachts durch einen Park. Sie kommt von der Arbeit oder Universität. Auf einmal ist ein ungewöhnliches Geräusch zu hören oder die Person fühlt sich beobachtet. Beachten Sie, dass das Opfer nicht weiß, was als nächstes passieren kann. Es kann sich das nur vorstellen und dabei sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Beschreiben Sie diese Gedanken sehr bildhaft, sodass der Leser ein direktes Bild vor Augen geführt wird, das ihn erschaudern lässt und ihn eventuell sogar anekelt.

Der Täter. Wenn Sie aus der Sicht des Täters schreiben, können Sie die dunkle Seite eines Wesens und seine Gedanken schildern. Was hat es mit seinem Opfer vor? Achten Sie auch hier sehr auf die Bildhaftigkeit. Es gibt hier auch noch die Möglichkeit einen inneren Streit im Kopf des Monsters zu schildern: die gute Seite gegen die dunkle. Dabei könnten Sie auch sehr schön mit der Gedichtform spielen: die Verse der guten Seite sind linkszentriert und die der bösen rechts.

Wie die eventuelle Begegnung des Opfers mit dem Täter ausgeht, bleibt ganz Ihnen überlassen. Denken Sie nur auch daran, wie gruselig die Ungewissheit ist, wenn Sie das Ende offen lassen. So bleibt dem Leser nichts anderes übrig, als sich selbst das Ende vorzustellen, aber er wird nie erfahren, was wirklich passiert wäre.