Leipzig - die sächsische Kulturmetropole


Leipziger Allerlei, die Leipziger Buchmesse, Goethes Faust - es gibt eine lange Liste an Dingen, die in Leipzig zuhause sind und Menschen auf der ganzen Welt begeistern. 
Leipzig ist mit einem Bevölkerungswachstum von mehr als 3% zwischen 2014 und 2016 die am schnellsten wachsende Großstadt Deutschlands. Seit der Verleihung des Stadt- und Marktrechts um das Jahr 1165 entwickelte sich die sächsische Stadt bereits während der deutschen Ostbesiedlung zu einem wichtigen Zentrum für Handel, Verkehr, Verwaltung, Kultur und Bildung sowie für den Buchdruck, der die literarische Landschaftsentwicklung seitdem maßgeblich prägt.
 
Literatur erleben
Die wohl bekannteste literarische Veranstaltung der Stadt ist die jährlich stattfindende Leipziger Buchmesse. Das Event dauert 4 Tage von Donnerstag bis Sonntag und findet gewöhnlich Mitte oder Ende März statt. Als erste große Branchenveranstaltung des Jahres gilt die Messe mit der Präsentation der Neuerscheinungen als wichtiger Impulsgeber für den Büchermarkt des kommenden Jahres. Zusätzlich werden jedes Jahr mehrere wichtige Auszeichnungen wie zum Beispiel der Deutsche Jugendliteraturpreis oder der avj-Medienpreis an herausragende Autoren verliehen.
Auf einem Platz, der 111.300 Quadratmeter überdachte Ausstellungsfläche verteilt auf 5 Hallen sowie ein 70.000 Quadratmeter großes Freigelände umfasst, sind rund 2.000 Aussteller und renommierte Verlage aus mehr als 40 Ländern untergebracht. Literaturfreunde haben während der langen Öffnungszeiten die Möglichkeit die neuesten literarischen Veröffentlichungen zu entdecken, Lesungen und anderen Veranstaltungen beizuwohnen oder die kostümierten Manga-Fans zu bestaunen, die seit 2014, als die Manga-Comic-Convention auf dem Messegelände ins Leben gerufen wurde, als fester Bestandteil des Events nicht mehr wegzudenken sind.
Weitere Informationen sowie das detaillierte Tagesprogramm finden Sie auf der offiziellen Homepage des Veranstalters: www.leipziger-buchmesse.de

Das Literaturhaus der Stadt mit Sitz am Standort des ehemaligen Buchhändlerhauses des Börsenvereins, ist eine zentrale Anlaufstelle in Leipzig für alle Literaturfreunde. Die Institution, im Besitz des Haus des Buches e.V., bietet ein ständig wechselndes, umfangreiches Programm für jeden Geschmack. Zahlreiche Veranstaltungen wie Lesungen, Poetry-Slams, Schreibwerkstätte sowie literarische und kulturelle Ausstellungen sprechen dort eine breite Zielgruppe an. Die Initiative "Junge Leser" ist speziell auf Kinder und Jugendliche und deren Interessen ausgerichtet und soll die junge Generation der Literatur näher bringen.
Das genaue Programm sowie weitere Informationen finden Sie hier: www.haus-des-buches-leipzig.de/programm.php

Unsere 7 Besichtigungstipps in Leipzig

1. Bibliotheca Albertina

Die Bibliotheca Albertina, benannt nach dem damals regierenden sächsischen König Albert, wurde von 1887 bis 1891 erbaut. Das zu seiner Zeit modern ausgestattete Gebäude mit Aufzügen für Bücherwagen, feuerfesten Eisentüren und einer Trennung öffentlicher und verwaltungstechnischer Bereiche, wurde als Bibliothek genutzt. Die gesamten Baukosten beliefen sich auf 2,3 Millionen Reichsmark, die Einweihung fand am 24. Oktober 1891 statt.
Am 6. April 1945 wurde das Bibliotheksgebäude durch einen Bombenangriff im Rahmen des Zweiten Weltkriegs zum größten Teil zerstört. Pläne zum Wiederaufbau entstanden bereits 1956, die notwendigen finanziellen Mittel wurden aber erst im Februar 1990 durch die Volkskammer der DDR zur Verfügung gestellt. Die Bauphase dauerte von 1992 bis 2002.
Heute ist die Bibliotheca Albertina einer der insgesamt 17 Standorte der Universitätsbibliothek und wird als geisteswissenschaftliche Zentral- und Archivbibliothek der Universität Leipzig genutzt.

2. Schillerhaus
Das heutige "Schillerhaus" wurde 1717 als Haupthaus eines typischen Kleinbauernhofs im damaligen Dorf Gohlis erbaut.
Das Quartier wurde Schiller durch seinen Verleger Joachim Göschen vermittelt. Während seines Aufenthalts von Anfang Mai bis Mitte September, verfasste der Dichter hier die Ode "An die Freude", die von Ludwig van Beethoven in seiner 9. Sinfonie vertont wurde, und arbeitete außerdem an seinem berühmten Drama "Don Carlos".
Die Ausstellung im Schillerhaus lässt mit Hilfe von etwa 100 Exponaten die Atmosphäre der Zeit und die Persönlichkeiten lebendig werden, die mit dem Dichter zusammentrafen oder seine Freundschaft gewannen. Sie widmet sich den literarischen Arbeiten Schillers sowie Leipziger Theateraufführungen seiner Werke. Die Ausstellung würdigt außerdem das Engagement des Leipziger Schillervereins und informiert über die Baugeschichte des Hauses sowie die denkmalgerechte Instandsetzung und Restaurierung des Gebäudes.  

3. Leipziger Zoo
Der Zoologische Garten Leipzig gehört zu den ältesten der Welt: Er wurde 1877 als Privatzoo von Ernst Pinkert, dem Besitzer des Geländes an der Pfaffendorfer Straße, ins Leben gerufen. Seit 1920 ist der Zoo jedoch in städtischem Besitz. Bei seiner Gründung umfasste das Gelände nur 2, inzwischen mehr als 23 Hektar.
Der Zoo, mit Standort an einem großen Auwaldgürtel, der sich durch ganz Leipzig zieht, ist zentral gelegen und sowohl privat als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln einfach zu erreichen.
Dank der großen Zahl an verschiedenen Tierhäusern wird ein Besuch zu jeder Jahreszeit zu einem lohnenswerten und lehrreichen Aufenthalt. Die rund 850 Tierarten, die den Zoo bewohnen, lassen sich an 365 Tagen im Jahr erkunden.

4. Asisi-Panometer
Das Asisi-Panometer im Herzen Leipzigs lädt dazu ein riesige 360-Grad-Panoramen zu erleben und zu bestaunen. Diese widmen sich im Rahmen verschiedener Ausstellungen wechselnden Themen, wie zum Beispiel dem Great Barrier Reef oder der Titanic.
Das Panometer wurde 2003 als erstes seiner Art vom Künstler Yadegar Asisi im umgebauten Gasometer im Stadteil Connewitz eröffnet. Das 1910 erbaute Gasometer wurde bis 1977 zur Speicherung von Stadtgas genutzt und 2002 umfassend saniert. Seit der Eröffnung des Panometers kann man dort die weltgrößten 360-Grad-Panoramen des Berliner Architekten und Künstlers entdecken. Inszeniert mit einer entsprechenden Licht- und Tonkulisse zeigen die Rundbilder exotische Naturlandschaften und historische Orte, oftmals sogar als Weltpremiere. Die begleitende thematische Ausstellung, die sich über das gesamte Gelände erstreckt, rundet das Erlebnis inhaltlich ab.

5. Naschmarkt
Der kleine Platz in der Leipziger Innenstadt erhielt seinen Namen bereits im 16. Jahrhundert als dort regelmäßig Handel mit Obst getrieben wurde, das zu dieser Zeit auch als Naschwerk galt. Ab 1703 wurde der Naschmarkt hauptsächlich als zentraler Treff der Sänftenträger genutzt.
Heute dient er vor allem im Sommer als Freiluftgaststätte, während dort um die Adventszeit herum ein großer Weihnachtsmarkt stattfindet. Bei einem Spaziergang kann man am Nordende des Naschmarkts die barocke Alte Börse und davor in einer kleinen Grünanlage das Goethedenkmal bestaunen, das den Dichter in seinen jungen Jahren darstellt.

6. Alte Handelsbörse
Die Alte Handelsbörse wurde Ende des 17. Jahrhunderts als zentraler Versammlungsort der Kaufleute im Stil des Frühbarock erbaut. Zwischen 1992 und 1995 wurde das Gebäude umfassend saniert. Dabei legten die Auftraggeber großen Wert darauf, die Farbgebung der Fassade und die Fensterverglasung im Stil des 17. Jahrhunderts zu erhalten.
Heute wird der Saal vielseitig genutzt, vorwiegend für musikalische und literarische Veranstaltungen, wissenschaftliche und gesellschaftliche Vorträge, Firmenpräsentationen und Tagungen sowie festliche Empfänge und private Feiern.

7. Gohliser Schlösschen
Das Gohliser Schlösschen wurde 1756 vom Leipziger Kaufmann und Baumeister Johann Caspar Richter als Sommerpalais errichtet. Es gilt mit seiner Architektur, der Innenausstattung sowie den umschließenden Orangerieflügeln als ein Wahrzeichen der Baukunst im Stil des Rokoko.
1998 wurde das Schloss nach einer kompletten Sanierung wieder eröffnet. Heute finden im Gohliser Schlösschen Konzerte, Theateraufführungen und Ausstellungen statt. Wer einige Stunden in dem prachtvollen Gebäude verbringen möchte, kann im dort ansässigen Restaurant oder Café den Blick auf die üppige Gartenanlage genießen.