Die bildhaften Stilmittel

Für viele Dichter ist die Lyrik eine Möglichkeit ihre Gedanken und Gefühle anderen Menschen mitzuteilen. Damit der Leser das Geschriebene auch nachvollziehen und es sich anschaulich vor Augen führen kann, verwendet der Autor in seinen Werken Bilder. Diese beschreiben das Werk nicht nur, sondern sie lassen es auch lebendig werden und regen den Leser zu eigenen Gefühlen und Gedanken an. Die vier bildhaften Stilmittel und ihre Besonderheiten stellen wir Ihnen nun im Einzelnen vor:

Der Vergleich
Der Aufbau des Vergleichs ist simpel: Es gibt ein Bild und ein Gegenbild, zwischen denen ein Gemeinsames existiert. Das deutlichste Merkmal ist das Vergleichswort, das beide Bilder miteinander verbindet, z. B. wie, gleich, als.
Dieses Stilmittel ist leicht zu erkennen und ein sehr wirkungsvolles, da es das Assoziationsfeld des Lesers erweitert. Daher sollte der Vergleich in der Gegenüberstellung eine Sinnerweiterung erzielen. Wichtig dabei ist, dass der Vergleich logisch ist, um dieses Ziel zu erreichen.
Zum Beispiel:  Der Mann kämpfte wie ein Löwe. (logischer Vergleich)
                           Der Tiger kämpfte wie ein Löwe. (unlogischer Vergleich)

Das Gleichnis
Dieses Stilmittel ist zumeist ein lehrreiches, das sich dem Leser erst erschließen muss. Der Dichter versucht dem Leser mit Hilfe des Gleichnisses eine neue Sicht auf einen Sachverhalt zu geben. Durch das Stilmittel wird die Aussage bildhaft und kann so vom Leser leichter verstanden werden. Aber Vorsicht! Es besteht die Gefahr, dass der Leser das Gleichnis missversteht, daher sollte der Autor immer darauf achten, dass er eindeutig schreibt. Denn bei einem Gleichnis gibt es zwei Ebenen: das Gesagte und das Gemeinte.

Das Symbol
Ein Symbol weist sich durch sein wiederholtes Auftreten mit seiner besonderen Bedeutung aus. Denn nur wenn ein Objekt mit dieser zusätzlichen bildhaften Vorstellung mehrfach im Text erscheint, wird es erst zu einem Symbol.
Es ist wichtig, dass Sie bei Symbolen eines beachten: Setzen Sie sie mit Bedacht ein! Symbole haben in den einzelnen Kulturkreisen eine andere Bedeutung. Zum Beispiel bedeutet in Europa die Farbe Weiß Unschuld und Reinheit, in anderen Kulturen ist sie die Farbe des Todes. Welche Beispiele kennen Sie noch?

Die Metapher
Dieses Stilmittel hilft, das eigentliche Objekt anschaulicher und sprachlich reicher zu beschreiben. Die Metapher ist die höchste Form eines lyrischen Bildes und nur im Kontext von Erscheinung und Text zu entschlüsseln. Sie lässt einen Text lebendiger wirken, da in ihr die Realität und die Traumwelt verschmelzen können. Der Dichter kann so mit einem unrealen Bild ein reales in seiner Bedeutung aufwerten und seine dichterische Vision ausdrücken.

Schon gewusst? Metapher dienen zum Benennen von Objekten, die keinen eigenen Namen haben, wie zum Beispiel Wolkenkratzer, Stuhlbein und Baumkrone. So sind Metaphern auch im alltäglichen Sprachgebrauch vorhanden. Welche Begriffe fallen Ihnen dazu noch ein?