Unsere Autoren und ihre Publikationen

Dorothee Illerhaus

Veröffentlicht von () am 06.02.2011
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Der Mutigste und der Stärkste ist der, der seine Worte am freiesten zu stellen vermag; denn es ist nichts so schwer, wie sie aus festen falschen Verbindungen zu lösen.“ 
So hat Hugo von Hofmannsthal einmal geschrieben. Und gerade das versucht die Autorin auch in ihrem 4. Gedichtbändchen wieder, selbst wenn manchem Leser manches unverständlich bleibt. Moderner Lyrik ist ja nicht an simpler Kommunikation gelegen, sondern vielmehr an Abgründigkeiten, Klang und Assoziation. Aber das, was verstanden wird, könnte den Leser von sich wegführen, ihn vielleicht in Widerspruch zu sich selbst bringen und ihn von eigenen eingefahrenen Überlegungen befreien. Was der Leser kaum ahnt (der Verfasser des Vorwortes aber weiß): die Gedichte dieser Sammlung haben viele komplizierte und komplexe Häutungen durchlaufen, haben viele Schnörkel des „Zuviel“ abwerfen müssen, bis sie ihre karge, feste Form gewannen.
Durchaus erkennbar geht es der Autorin um die zauberhafte Wirklichkeit des Seins, für die sie ein besonderes Gespür hat, ohne die realen, rauen Vorgänge auszublenden. Das Beschriebene atmet Hoffnung und Lebenszuversicht, mitunter mit unterschwelligen Humor gewürzt. Mit mildem Spott begleitet sie manche politische und kirchliche Vorgänge. Jedenfalls begegnet die Autorin dem flüchtigen Lebensaugenblick mit hellem Erstaunen und gibt ihm in ihren Versen eine literarische Form.                                                           
                                                                                                              Günter Becker

Zuletzt geändert am: 04.08.2016 um 15:51

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