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Hans-Jürgen Blenskens

Veröffentlicht von () am 21.08.2011
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Der Mensch in seiner Umwelt

Wir leben in einer Zeit, in der das positivistische, berechnende Denken hoch im Kurs steht. Das besinnlich-nachdenkliche Sagen verliert dagegen immer mehr an Bedeutung. Gerede und Sensation werden als interessanter angesehen. In unserer Zeit des Werteverlusts kann uns aber nur das nachdenklich-besinnliche Denken und Sprechen Sinn erkennen lassen. Dieses Sagen ist in besonderer Weise in der Dichtung zu finden. 
In ihr ist die Offenheit für das Geheimnis zu erleben, die sich durch das schweigend-hörende Wort ereignet. So kann sich unaufdringlich und leise  Lebenshilfe durch ein Gedicht vollziehen. Begegnungen mit der Natur und besonders den Menschen gehen mich tief an und müssen verarbeitet werden.
Oft sind es Schicksale, die mich berühren und bewegen. Zu einem Gedicht können sie erst werden, wenn das "Material" kalt geworden ist. Aus der heißen Phase der Empfindung heraus ist es nicht möglich. Gelegentlich dauert es Monate bis faszinierende Worte gefunden sind und sich in guter Form präsentieren.
Der Inhalt verbirgt sich in der ganzen Tiefe erst zwischen den Zeilen und kann nur schweigend-zuhörend-ahnend erschlossen werden, nie aber vollständig. Auch der Dichter selbst ist nur der erste Interpret seines Werkes. Es geht selbstständig in die Welt und sucht Menschen, die es angeht.

                                                                                         Hans-Jürgen Blenskens

Zuletzt geändert am: 14.05.2012 um 16:06

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