Jürgen Nendza

picknick. poetenladen Verlag, Leipzig 2017, 72 Seiten, 17.80 Euro, ISBN: 978-3-940691-84-2

Klappentext:

Jürgen Nendza gilt als einer der wichtigsten Lyriker seiner Generation - nun legt er seinen achten Gedichtband vor. Seine Gedichte sind faszinierende poetische Ereignisse, die Außenwelt und Innenwelt, Natur, Geschichte und Erinnerung zu einer Wahrnehmung der Übergänglichkeit zusammenführen. Die ruhig fließenden Verse entwickeln ebenso sinnliche wie welthaltige Panoramen, die Leichtigkeit und existentielle Befremdung in eins setzen. In "Picknick" zeigt sich Jürgen Nendza als Autor mit allen Facetten seiner eindrucksvollen dichterischen Kunst, die gleichermaßen schwebend wie zum Greifen nahe scheint. "Die Gedichte von Jürgen Nendza stiften produktive Unruhe. Und das tun sie meisterhaft", urteilte der Büchermarkt (DLF).

Eine Empfehlung des Literaturkritikers Michael Braun:

Seit einem Vierteljahrhundert schreibt Jürgen Nendza eine auf genauester Wahrnehmung und konziser historischer Reflexion fundierte Dichtung, die bislang noch nicht die öffentliche Wertschätzung erhalten hat, die diesem exzeptionellen Autor eigentlich zukommt. Viele seiner Gedichte, die Naturstoff und Geschichtsstoff in poetischer Engführung verknüpfen, sind ›aus Wasser und Luft‹ gewebt, wie es im Gedicht Kontaktflächen heißt. Am Anfang von picknick steht ein Zyklus über die Geschichte der Insel Norderney, die eine lange Tradition als Badeort für jüdische Urlauber hatte, die bis 1933 auch der grassierende Antisemitismus nicht beschädigen konnte. Im Kopfalbum dem dritten von insgesamt fünf Zyklen, beschwört der Autor die politische Geschichte seiner Kindheitslandschaft, des Ruhrgebiets. Diese sprachsensiblen und formal strengen Gedichte sind vorbildliche Lektionen in poetischer Genauigkeit.

Weitere Pressestimmen:

Dichtung von Welt. WDR 5

Das Chiffrensystem, das sich Jürgen Nendza hier erarbeitet, ist stark gesättigt mit Anschauung von Realien, von konkreter Wirklichkeit, von Naturstoffen. Dabei verbindet sich die genaue Beobachtung von Details mit einer Reflexion auf Zeitgeschichte, zum Beispiel mit jüdischen Biographien im Ruhrgebiet oder auf Nordseeinseln. Man hat es hier mit einem großartigen, geschichtsarchäologischen Weg durch Zeitgeschichte und durch die Geschichte der Sprache zu tun. 
Deutschlandfunk. Büchermarkt November 2017

Hier ist nicht nur eine Wahrnehmungsmaschine am Werk, hier ist vor allem eine Ausdrucksmaschine am Werk, die in erstaunlichsten Dichten und in unsperrigem Duktus innovative, ungewöhnliche Wortkombinationen zu eigentlich sattsam bekannten Sinneseindrücken auswirft. Nendza ist eine singuläre Stimme, eine hochoriginelle zudem. Mit picknick hat er einen phänomenal guten Gedichtband geschrieben. Fixpoetry

Jürgen Nendza ist ein Dichter der Wahrnehmung. Hier ranken Himbeeren in die Zeitung, und ein simples Fliegenpapier wird zum »Lockstoff« für die Sprache. Diese Sprache leuchtet. Stuttgarter Zeitung, Nico Bleutge, Literaturtipp

Über den Autor:


Bildquelle: poet nr.15 (poetladen)

Geboren am 28. Juli 1957 in Essen. Dort auch aufgewachsen und Abitur. Danach Studium der Deutschen Philologie, der Neueren Deutschen Literaturgeschichte und der Philosophie an der RWTH Aachen. Dort Abschluß Magister Artium und Promotion zum Dr. phil. Herausgeber der Gedicht-Galerie bei den Aachener Nachrichten 2000-2003. Lebt als Schriftsteller und Publizist in Aachen. Seine Gedichte wurden ins Englische, Niederländische, Koreanische, Französische, Italienische, Mazedonische und Tschechische übersetzt.