Autorenvorstellung: Claudia Reichen-Caspari

Claudia Reichen-Caspari: Gedichtetes Leben

Claudia Reichen-Caspari ist in Deutschland aufgewachsen, lebt aber seit über 20 Jahren in der Schweiz. Sie hat das Hotelfach erlernt, ist verheiratet und Mutter von drei erwachsenen Kindern. Ihre Freizeit verbringt sie mit Lesen, Musik, Nähen, Schwimmen und im Garten. Als die Kinder flügge wurden, studierte sie das Schreiben für Sach- und Fachmedien, Belletristik und Lyrik. Angefangen mit Zweifeln, was dabei rauskommt, wenn man anfängt zu schreiben "Warum dicht ich?" ... bis "Tierisch natürlich" befasst sie sich - mal augenzwinkernd, mal ernst - mit dem Leben und Menschen in verschiedenen Situationen.

Warum dichten? 

„Was sind denn das für Gedichte! Da reimt sich ja gar nix! Und warum hört die Zeile mitten im Satz auf? Goethe würde sich im Grab rumdrehen ...“
Als Kind schon liebte die Autorin die gereimten Geschichten von Wilhelm Busch. Sie hörten sich herrlich harmonisch an.
Später schrieb sie im Deutschunterricht ihr erstes Gedicht. Sie war begeistert vom Spiel mit der Sprache und den Gedichten aus verschiedensten Epochen, aber begriff damals nicht viel davon. Wenn sie Gedichte las, dann mit Vorliebe entweder die aus alten Zeiten, die man mit ihrem klaren Reim wunderbar herunterschnurren konnte, oder eben Spaβgedichte aus der neueren Zeit, die wenigstens Assonanzen am Versende hatten.
Und doch, die Frage, warum diese ungereimten, rätselgespickten Texte der Neuzeit als Gedichte gelten, beschäftigte die Autorin. Da musste doch irgendein System drinstecken. Also belegte sie einen Kurs im lyrischen Schreiben. Es tat sich eine Welt voller neuer Ideen auf. Nun verstehe sie die zeitgenössischen Dichterkollegen oft. Das Leben in seinen vielen Facetten dichterisch zu beleuchten, macht Spaβ, so Reichen-Caspari.

Erst studieren, dann publizieren:

"Ich habe als Serviererin ein Jahr lang mein Trinkgeld gesammelt, um mir etwas speziell Schönes damit zu gönnen. Das war dann das Lyrik-Studium, welches ich so richtig genossen habe. Es hat oft mein ganzes Hirn gebraucht, um die Studienhefte durch zu arbeiten und die Einsendeaufgaben zu lösen. Dabei habe ich mir grosse Disziplin abverlangt und habe es auch tatsächlich pünktlich im Monatstakt geschafft.

Die Antwortschreiben waren ausführlich und sehr ermutigend. Die Kritik hat mir geholfen, meine Texte zu verbessern und aus der Spass-Dichterei doch etwas hochwertigere Texte werden zu lassen. Aber auch mit Lob hat meine Dozentin nicht gespart, was einem schüchternen Hobbydichter den Mut gibt, weiter zu machen."

...so isses...

So isses, das Leben. Jedenfalls aus Sicht der Autorin. Angeregt durch unseren Fernkurs im lyrischen Schreiben, zeigt Reichen-Caspari auf dichterische Art, was sie über das Leben und ihre Mitmenschen denkt.

  

Ein Beitrag aus dem Gedichtband "Gedichtetes Leben - so isses":

Abendrot
Es leuchtet die Landschaft im rötesten Ton
und sieht plötzlich anders aus davon.
Die Häuser, vorher noch mehr als schlicht,
haben auf einmal ein hübsches Gesicht.
Der dreckige See jetzt glitzert und strahlt,
als wär er geputzt und mit Glanzlack bemalt.
Das Grau des Himmels – wie frisch gestrichen –
ist jugendlich frechem Rot gewichen.
Doch kurz  nur dauert der Farbentanz,
denn vornehmes Blau verdrängt den Glanz
und während das Licht nun vollends erlischt,
wirken die Farben meisterhaft verwischt.

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