Franz Stein

3. Preis, Gedichtwettbewerb 2018

Franz Stein, geboren 1954 in Wien, verbrachte seine Jugend in Süddeutschland, in Herrenberg, ehe er vor 35 Jahren nach Berlin zog. Im beruflichen Leben hat Franz Stein in ganz unterschiedlichen Bereichen Erfahrungen gesammelt, u.a. als LKW-Fahrer oder Beleuchter im Film. Eine Ausbildung zum Gestaltungstherapeuten ist ebenfalls Teil seines beruflichen Repertoires; seit nun schon vielen Jahren arbeitet Stein in einem Berliner Kino-Unternehmen.

Was bedeutet Lyrik für mich?

In diesem für mich immensen und unübersichtlichen Spannungsfeld - trostspendend, verführerisch, wachrüttelnd, empörend und noch zwei- oder dreitausend weitere Dinge - ein weiteres, wie auch immer geratenes Pflänzchen zu säen, macht mir Freude, umso mehr, wenn es beim Leser ein unvermutetes ‚Glöckerl‘ zum Läuten bringt. 

Mein Kontakt zur Lyrik kommt hauptsächlich über Musik zustande. Mich hat immer interessiert: Was singen die da eigentlich, inklusive eines ‚neidvollen Auges‘ auf die englisch/amerikanische Musiklandschaft. Wäre man Muttersprachler könnte man selbstverständlich jedes Wort verstehen. Aber genauso gerne habe ich deutschen und österreichischen Interpreten gelauscht und mich berühren lassen. Irgendwann habe ich begonnen, selbst Liedtexte zu schreiben. Es kommt einfach zu einem; dabei bin ich kein Vielschreiber. Mein Gedicht „Während“ ist einer der eher seltenen Ausflüge in die Kategorie ‚freies, ungereimtes Gedicht’.