Dichterfreundschaften
Goethe & Schiller
In Weimar auf dem Theaterplatz steht ein großes bronzenes Denkmal, das einem sehr bekannten Dichterpaar gewidmet ist: Goethe und Schiller. Zwei Dichter, die nicht nur die Leidenschaft zum Schreiben verband, sondern auch eine tiefe Freundschaft.
„Freunde offenbaren einander gerade das am deutlichsten, was sie einander verschweigen.“ - Johann Wolfgang von Goethe
Bettina von Arnim (1785-1859) & Karoline von Günderrode (1780-1806)
Bettina und Karoline lernten sich im Haus von Bettinas Großmutter Sophie La Roche (1730-1807) kennen und die zwei jungen Frauen freundeten sich sogleich an. Die beiden stammten aber aus unterschiedlichen Welten: Bettina lebte im weltoffenen Haus ihrer wohlhabenden Großmutter, die selbst Schriftstellerin war und Künstler, Gelehrte und Autoren zu sich einlud. Karoline dagegen verbrachte ihr Leben in einem Damenstift, das arme Frauen aufnahm und sie lehrte, ein sittsames Leben zu führen.
Dennoch ähnelten sich ihre Träume, ihre Sehnsucht nach einem freien Leben und der Wunsch, sich in ihren literarischen Werken verwirklichen zu können. Ein selbstbestimmtes Leben war es, was sie wollten.
„Wo ist denn der Ruhesitz der Seele? Wo fühlt sie sich beschwichtigt genug, um zu atmen und sich zu besinnen? Im engen Raum ist's, im Busen des Freundes.“ - Bettina von Arnim
Novalis (1772-1801) & Friedrich Schlegel (1772-1829)
1792 machte Schlegel Bekanntschaft mit Friedrich von Hardenberg, besser bekannt unter seinem Pseudonym Novalis. Ihre Freundschaft beruhte auf dem beiderseitigen Interesse für Philosophie, Literaturtheorie und Geschichte. Zusammen entwickelten sie die Theorie der Universalpoesie, die alle literarischen Gattungen zusammenbringt sowie Kunst mit Wissenschaft bzw. Traum und Wirklichkeit miteinander verbinden sollte.
„Toleranz und Freundschaft ist oft alles, und bei weitem das Wichtigste, was wir einander geben können.“ – Novalis
„Nicht den Schwächeren wähle zum Freund dir, um weichlich zu ruhen, sondern, wer gleich dir an Geist, kräftig dich regt und ergänzt.“ - Friedrich von Schlegel