Die Epoche der Romantik
Sehnsucht und Liebe – bis heute sind diese beiden Begriffe wichtige Bestandteile der Lyrik. Bereits in der Epoche der Romantik (ca. 1795 bis 1848) waren dies zwei typische Motive. Denn durch diese beiden Empfindungen gelangte das lyrische Ich nicht nur zu seinem eigenen wahren Ich als Individuum, sondern auch zu seiner Freiheit.
Die Wanderschaft bedeutete Freiheit. Man fühlte sich losgelöst von Pflichten und Zwängen, denen man im Alltag begegneten. In der Romantik stand eine Wanderschaft aber auch für den Versuch, sein Leben nach seinen eigenen Vorstellungen zu verwirklichen und zu sich selbst zu finden. Ebenso vertraute sich der Wanderer Gott an, in der Hoffnung, dass der Herr ihn sein Reiseziel sicher erreichen ließ. Man befriedigte seine Sehnsucht nach der Ferne und linderte das Fernweh.
Was wäre die Lyrik ohne die Natur? Vor allem in der Epoche der Romantik war sie ein beliebtes Thema, denn es galt, nicht einfach nur zu beschreiben was man sah. Vielmehr war es die Aufgabe des Dichters, darüber hinauszugehen und die Natur auf märchenhafte und unwirkliche Weise wiederzugeben. Es war das Ziel, sich selbst aber auch das menschliche Leben darin wiederzufinden.
(Lesen Sie passend dazu das Gedicht "Die blaue Blume" von Joseph Freiherr von Eichendorff unter "Lesen & Genießen".)
Schon gewusst? Auch das Unheimliche war ein typisches Motiv der Romantik. Daher entstand Ende des 18. Jahrhunderts eine Unterströmung dieser Epoche: Die Schauerromantik (oder auch Schwarze Romantik).
Eine kleine Aufgabe! Die folgenden Gedichte entstanden während der Romantik. Probieren Sie es, die Gedichte von Joseph Freiherr von Eichendorff und Ludwig Tieck vor dem Hintergrund der Romantik zu vergleichen und zu interpretieren.