2. Preis - XIV. Wettbewerb 2011
Dünnes Eis
Abgründe drohen unter uns und
Risse. Wir leben auf dünnem Eis.
Klirrende Kälte hat uns im Griff,
sie kappt die Fäden der Netze.
Ein eisiger Wind sucht sich Wider-
stand und die Reibung ein neues Ufer.
Du und ich – wir bleiben verfangen
in brüchigen Netzen, die ein kalter
Atem niemals wieder flickt. So
bleibt die Lage ernst, und außerdem
trennen uns Stunden und Städte und
überhaupt – ein Chromosom. Wir
träumen vom festen Stand und von
schnittigen Kufen. Wir sehen fern,
wir sehen nah. Wir glauben. Wir lieben
uns und den Eistanz als hohe Kunst.
Gudrun Paul
Abgründe drohen unter uns und
Risse. Wir leben auf dünnem Eis.
Klirrende Kälte hat uns im Griff,
sie kappt die Fäden der Netze.
Ein eisiger Wind sucht sich Wider-
stand und die Reibung ein neues Ufer.
Du und ich – wir bleiben verfangen
in brüchigen Netzen, die ein kalter
Atem niemals wieder flickt. So
bleibt die Lage ernst, und außerdem
trennen uns Stunden und Städte und
überhaupt – ein Chromosom. Wir
träumen vom festen Stand und von
schnittigen Kufen. Wir sehen fern,
wir sehen nah. Wir glauben. Wir lieben
uns und den Eistanz als hohe Kunst.
Gudrun Paul
Dünnes Eis, gelesen von Mark Kuhn, ist neben rund 100 weiteren Preisträger-Gedichten auf der Audio-CD zu hören:
>>> Die Gedichte der Preisträger 2011
Um das Siegergedicht zu hören, klicken Sie auf den Lautsprecher: