Französische Liebeslyrik
Die französische Liebeslyrik hat ihren Ursprung in der Troubadourdichtung, die hauptsächlich die Liebe zum Thema hatte. Es wurde die Liebe zu einer höhergestellten Frau besungen, oder eine Liebschaft, die im Verborgenen bleiben musste.
Der Einfluss der Troubadourdichtung verschwand nach und nach in der Epoche der Rennaissance, in der die Sprache verfeinert wurde und neue lyrische Fertigkeiten entstanden. Die Dichter wandten sich Gedichtformen wie der Ode, der Hymne und dem Sonett zu.
Gedichtbeispiel: "XCIX. Weit von hier" aus dem Gedichtband "Les Fleurs du Mal" von Charles Baudelaire:
WEIT VON HIER
Wo die von zierden Umreihte
Stille und immer Bereite
Ellbogen im kissen wühlt
Und der wasser klagen fühlt:
Fern singt der wind und die see.
Seufzer im liede fliegen
Jene verwöhnte zu wiegen.
An ihrem leibe sich schmiegen
Salböl und benzoe ...
Und blumen bringt eine fee.
übersetzt von Stefan George, deutscher Lyriker (1868-1933)