Nürnberg - die historische Stadt Bayerns

 
Bereits um 850 wurden die ersten Spuren einer Siedlung in der Nähe des heutigen Hauptmarktes entdeckt. Der Name der Stadt leitet sich von nor für steiniger Fels ab und bezeichnete den von weither sichtbaren Keuperfels auf dem Gelände der berühmten Kaiserburg.
Heute ist die Kulturmetropole Nürnberg nach München die zweitgrößte Stadt Bayerns und vor allem berühmt für seine Altstadt mit historischer Meile und diversen Baudenkmalen.

Literarische Vielfalt Nürnbergs

Begeisterung für Literatur hat in Nürnberg eine lange Tradition: Im 15. Jahrhundert zählte die Bibliothek des Katharinenklosters mit ihren 500 bis 600 Büchern zu den größten des Mittelalters. 1644  wurde der Pegnesische Blumenorden gegründet, eine ortsansässige Sprach- und Literaturgesellschaft. In den Anfangszeiten des Ordens trafen sich die Dichter im Irrhain bei Kraftshof, wo sie sich hauptsächlich mit Schäferpoesie beschäftigten. Der aus der Barockzeit stammende Verein existiert auch noch im 21. Jahrhundert und hat weiterhin aktive Mitglieder. 

Heute gibt es zahlreiche Einrichtungen, die enorm zur literarischen Landschaft der Stadt beitragen: Das leerstehende ehemalige Spielzeugkaufhaus in der Luitpoldstraße wurde 2002 vom Medienunternehmer Gunther Oschmann gekauft und renoviert, nur um bereits ein Jahr später als das offizielle Literaturhaus der Stadt wiedereröffnet zu werden. Dort finden in regelmäßigen Abständen Veranstaltungen wie zum Beispiel Lesungen statt, bei denen Schriftsteller aus ihren Werken vortragen, oder auch besondere Kurse, die eine Begeisterung für Literatur vor allem in der jungen Generation wecken sollen.
Wer literarisch selbst aktiv werden möchte, bewirbt sich für ein Stipendium, das den schreibenden Nachwuchs unterstützt oder wird Mitglied einer Autorengruppen wie die Schreiberlinge oder die Schreibwerkstatt des Straßenkreuzers, die in der Stadt wöchentliche bzw. monatliche Treffen veranstalten.
Wem das noch nicht genug ist, der kann sich aus rund 900.000 Büchern, Zeitschriften, Musik-CDs und DVDs seine liebsten Werke in der Stadtbibliothek ausleihen. Eine Urkunde von 1370 belegt die Existenz der ältesten städtischen Büchersammlung im deutschsprachigen Raum.

Unsere 7 persönlichen Besichtigungstipps für einen spektakulären Besuch

1. Kaiserburg
Die Kaiserberg, das unumstrittene Wahrzeichen Nürnbergs, trohnt hoch über der Stadt auf einem steilen Sandsteinfels. Früheste bauliche Spuren lassen sich bereits bis in das Jahr 1000 zurückverfolgen.
Im Rahmen einer Führung können fast alle Teile der Anlage besichtigt werden. Wer sich Zeit für einen Rundgang nimmt, kann von der Aussichtsplattform aus einen eindrucksvollen Blick über die Altstadt und das angrenzende Handwerkerviertel genießen.

2. Frühlingsfest
Riesenrad, Kettenkarussell, Zuckerwatte und weitere Attraktionen locken zweimal jährlich mehrere Millionen Besucher an den Dutzendteich. Beim Frühlings- und Herbstfest können Sie dank der langen Öffnungszeiten täglich bis 23 Uhr feiern, an den Wochenenden sogar bis Mitternacht. Musikgruppen in den Bierzelten, Festumzüge, Familientage und Führungen über den Festplatz sorgen für ausgelassene Volksfeststimmung bei den Besuchern.
Das erste Nürnberger Volksfest veranstaltete die Bürgerschaft im Jahr 1826 zu Ehren des bayerischen König Ludwigs l., der dort in der Stadt Geburts- und Namenstag feierte. Die Attraktionen waren Pferde- und Hirschrennen, Sack- und Eierlaufen sowie Baumklettern. Das Fest fand in Gleißhammer auf der Peterheide statt, die später in Ludwigsfeld umbenannt wurde. Im Laufe der Zeit wechselte das Volksfest mehrfach den Veranstaltungsort: vom Gelände des heutigen Stadtparks zog es auf das Maxfeld, auf den Plärrer und an die Fürther Straße. Seit 1953 findet es auf dem Gelände am Dutzendteich statt.

3. Albrecht-Dürer-Haus
Albrecht Dürer war ein bereits weit über Nürnberg hinaus gefragter Künstler, als er 1509 das hübsche Fachwerkhaus unterhalb der Kaiserburg bezog. Sein ehemaliges Wohnhaus ist heute ein Museum und präsentiert in Form einer Ausstellung Leben und Werk des berühmten Nürnberger Bürgers.

4. Spielzeugmuseum

Nürnberg, auch bekannt als die Spielzeugstadt: Schon im Mittelalter wurde hier Spielzeug gefertigt und in alle Lande vertrieben. Heute ist Nürnberg Standort der internationalen Spielwarenmesse, die jährlich Ende Januar bis Mitte Februar stattfindet. Das Spielzeugmuseum präsentiert auf vier Stockwerken die Kulturgeschichte des Spielzeugs von der Antike bis zur Gegenwart. Dort findet man von Barbies über Plüschtiere bis hin zu Modelleisenbahnen alles, was nicht nur das Kinderherz höher schlagen lässt.

5. Kunstbrunnen
Einer der jüngsten Brunnen Nürnbergs ist gleichzeitig einer der berühmtesten der Stadt: Der „Hexagonal Water Pavilion“ entworfen von dem Kopenhagener Künstler Jeppe Hein, besteht aus einer begehbaren Wasserinstallation, die 2012 vom Neuen Museum zum ersten Mal auf dem Klarissenplatz gezeigt wurde. 
Auch in den darauffolgenden Jahren erfreute der Kunstbrunnen jeden Sommer sowohl Einheimische als auch Touristen und füllte den Platz mit Leben. Dies war der Grund warum das Neue Museum den Brunnen 2014 mithilfe großzügiger Spenden käuflich erwarb.
2016 wurde der Jeppe-Hein-Brunnen auf den Richard-Wagner-Platz vor dem Schauspielhaus umgesiedelt und erfreut dort die Besucher.

6. Germanisches Nationalmuseum
Mit über einer Million Objekte - davon etwa 20 000 in den verschiedenen Ausstellungsräumen untergebracht - ist das Germanische Nationalmuseum das weltweit größte Museum deutscher Kunst und Kultur. Die Sammlung umfasst Gemälde, Skulpturen sowie Waffen und historische Musikinstrumente.
Der Weg zum Haupteingang führt durch die „Straße der Menschenrechte“, entworfen von dem israelischen Künstler Dani Karavan und bestehend aus 27 Betonsäulen mit Artikeln der Menschenrechtserklärung von 1948.

7. Henkerhaus und Weinstadel
Vom 15. bis zum Anfang des 19. Jahrhundert wohnten am Rande der Stadt der Henker und sein Gehilfe. In der ehemaligen Dienstwohnung, auch genannt das "Henkerhaus", ist heute eine Ausstellung zur Nürnberger Rechtsgeschichte zu sehen. Das angrenzende Fachwerkgebäude diente im Mittelalter als Krankenstätte für Leprapatienten. Später wurde das heute als „Weinstadel“ bezeichnete Gebäude als Weinlager genutzt.