3. Preis - XIV. Wettbewerb 2011

Schwanengesang
in memoriam Helmut Gabler

Sie singen – hörst du sie? – sie singen, singen wieder
ihr Lied, das Lied, ihr stilles Lied, Gesang, sie singen,
sie singen es, still singen sie es, weiß erklingen
die Lieder, ihre Lieder, ihre stillen Lieder,

sie schwingen – spürst du sie? – ihr Schwung. Im Auf und Nieder
berühren sie das Wasser streichen ihre Schwingen,
sie schwingen, schwingen auf und nieder, höher bringen,
befreien, steigen, gleiten, sie, gelöste Glieder

in weißer Perlenkette – siehst du sie? Sie ziehen,
ihr Ruf, sie ruft, ihr stilles Rufen, weiße Bilder
an blauer Wand, ihr Lied, ihr stilles Lied, im Fliehen,

die Stille, sie, die weiße Stille, stillt und milder,
viel milder streift sie Fesseln ab, still weiß, als spieen
sie Bläue, sie – verwaist verweht ihr Erdgefieder…


Friedrich Kieteubl

>>> über den Autor

 Schwanengesang, gelesen von Mark Kuhn, ist neben rund 100 weiteren Preisträger-Gedichten auf der Audio-CD zu hören:
>>> Die Gedichte der Preisträger 2011

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